Bis zum Jahr 2020 könnte die Kupferproduktion noch steigen. Doch sinkende Kupfergehalte und ein weiterhin hoher Kupferbedarf Chinas dürften langfristig positiv auf den Kupferpreis wirken.
Chile sei das Saudi-Arabien der Kupferbranche, so das Fazit der Analysten des kanadischen Brokers BMO Capital Markets. Das Land bringt zirka 30 Prozent oder 5,5 Millionen Tonnen der gesamten weltweiten Kupferproduktion auf. Minen-Namen wie Escondida, Collahuasi und El Teniente sind in der Branche Top-Adressen. Doch die Kupferminen altern. Die Kupfergehalte gehen zurück. Um die Kapazitäten über das heutige Niveau hinaus auszubauen, müssten in Chile von 2013 bis 2021 rund 87 Milliarden US-Dollar investiert werden. Ob diese Summen tatsächlich aufgewendet werden, ist heute jedoch fraglich. Daher könnte es durchaus geschehen, dass Chiles Kupferproduktion langfristig stagniert oder sogar leicht zurück gehen könnte.
Weltweit betrachtet sinken die Kupfergehalte in dem verarbeiteten Gestein ohnehin. Grund ist die Ausbeutung von Kupfer-Lagerstätten mit immer geringeren Kupfergehalten. Denn der immens große Bedarf Chinas soll somit gestillt werden. So kommt, was nicht überraschend ist, heute etwa die Hälfte des geförderten Kupfers aus sogenannten Prophyr-Lagerstätten mit geringen Kupfergehalten.
Die meisten der bekannten noch unentwickelten Porphyr-Lagerstätten weisen Kupfergehalte unter 0,6 Prozent auf. Langfristig wird durchschnittlich sogar nur noch mit 0,4 Prozent Kupfer gerechnet. Dies stellt eine strukturelle Veränderung in der Kupferindustrie dar. Dadurch muss deutlich mehr Gestein verarbeitet werden. Das wird natürlich höhere Produktionskosten verursachen. Doch schwerer als die reinen Kosten könnte dabei der steigende Bedarf an Wasser und Strom wiegen. Insgesamt sollte durch diese Entwicklung der Preis für Kupfer langfristig unterstützen werden.
Auch werden Projekte immer mehr in politisch nicht so stabilen und nicht so bergbaufreundlichen Regionen gestartet, wie zum Beispiel in Afrikas Kupfer-Gürtel, in südamerikanischen Ländern – außer dem Bergbau freundlichen Chile – und in Südostasien. Auch das hat Folgen: Die Produktionsunterbrechungen dürften von zwei auf acht Prozent des jährlichen Produktionspotenzials ansteigen. Die Zeit bis ein Projekt produktionsreif ist, verlängert sich zudem. Die Kosten werden auch dadurch höher, da beispielsweise oft erst die nötige Infrastruktur aufgebaut werden muss.
Laut der BMO-Studie lagen die gesamten Investitionskosten für neue Kupferminen oder -erweiterungen zwischen 2000 und 2002 bei rund 1,1 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Zwischen 2010 und 2012 betrugen sie bereits etwa 3,4 Milliarden US-Dollar jährlich. All dies führt dazu, dass in Zeiten eines stagnierenden Kupferpreises die Unternehmen Projekte auf Eis legen oder gar aufgeben. Dies konnte man in den letzten 18 Monaten bereits beobachten. Doch wenn die Nachfrage nach dem roten Konjunktur-Metall schnell steigen würde, dann fehlt es heute an einer Angebots-Elastizität. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der Kupferpreis aufgrund einer derzeit unerwartet guten Weltkonjunktur an Fahrt gewinnt.
Bei Kupfer produzierenden Gesellschaften oder auch Explorern lohnt es sich also, auf wichtige Punkte wie Kupfergehalt, Standort der Lagerstätte, Infrastruktur und Finanzielles zu achten. Dabei können oft kleinere Gesellschaften für Anleger reizvoller sein als die Großen der Branche. Beispiele dafür sind Alexander Nubia, http://bit.ly/1esxFXk ein Explorer, der seit 2007 in Ägypten auf einer aussichtsreichen VMS-Lagerstätte neben Gold, Silber und Zink auch Kupfer fördern will. Im bergbaufreundlichen Finnland betreibt Altona Mining http://bit.ly/198osXA das Outokumpu Gold- und Kupfer-Projekt und produziert seit fast einem Jahr. Daneben verfügt Altona Mining beim Mount Roseby Projekt in Australien über eine Ressource von rund 1,5 Millionen Tonnen Kupfer. Eine Erhöhung auf zwei Millionen Tonnen Kupfer ist geplant.
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