Frankfurt am Main (ots)

  • Jedes fünfte kleine und mittlere Unternehmen nutzt Online-Vertrieb
  • Online-Umsätze um ein Drittel auf 200 Mrd. EUR gestiegen
  • Anteil am Gesamtumsatz des Mittelstands dennoch weiterhin gering
  • Vor allem junge Unternehmen sind Vorreiter

Digitale Vertriebskanäle gewinnen im deutschen Mittelstand an Bedeutung, wie eine repräsentative Sonderauswertung von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels 2017 zeigt: Rund 780.000 kleine und mittlere Unternehmen nutzen mittlerweile digitale Marktplätze, Onlineshops, Beschaffungsplattformen o. ä., um Kunden ihre Produkte sowie Dienstleistungen anzubieten. Das ist jeder fünfte Mittelständler. Im Jahr 2016 stieg der via E-Commerce erwirtschaftete Gesamtumsatz auf insgesamt 201 Mrd. EUR an – ein Plus von 49 Mrd. EUR bzw. 32% gegenüber dem Vorjahr (2015: 153 Mrd. EUR).

Das erhebliche Umsatzplus aus digitalem Vertrieb hat zwei Gründe: Gegenüber dem Vorjahr gibt es zum einen eine deutliche Zunahme der online-aktiven Mittelständler (+200.000). Zum anderen erwirtschaften diese Firmen mit durchschnittlich 23 % einen höheren Anteil ihres Gesamtumsatzes über Online-Kanäle (2015: 20 %). Im direkten Endverbrauchergeschäft (B2C) ist der E-Commerce dabei mit geschätzten 20 Mrd. EUR in der Breite noch nicht angekommen. Der Großteil des Onlineumsatzes im Mittelstand dürfte auf Transaktionen im Geschäftskundenbereich (B2B-Geschäft) entfallen. KfW Research geht von schätzungsweise 90 % (181 Mrd. EUR) des gesamten Online-Umsatzes aus.

“Die Digitalisierung von Geschäftsabläufen gewinnt im Mittelstand zunehmend an Bedeutung – mehr und mehr Unternehmen nutzen digitale Vertriebswege. Das schlägt sich in steigenden Onlineumsätzen nieder”, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. “In Relation zum Gesamtumsatz des Mittelstands von rund 4.500 Mrd. EUR jährlich ist der via E-Commerce erwirtschaftete Anteil mit 4,4 % zwar nach wie vor gering – aber der Trend zeigt eindeutig nach oben. Zu Recht – denn die mit den digitalen Kanälen verbundenen Chancen sind zu groß, als dass kleine und mittlere Firmen dies ausblenden könnten.”

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Derzeit wächst vor allem diejenige Gruppe von Unternehmen am stärksten, die ihren Umsatz ausschließlich über digitale Kanäle erzielt. Besonders jüngere Firmen, die weniger als 10 Jahre am Markt sind, setzen nach den Erkenntnissen von KfW Research verstärkt auf Online-Vertrieb: “In der jungen Unternehmergeneration finden sich häufig Vorreiter in Sachen E-Commerce: Sie erwirtschaften im Schnitt bereits 43 % ihres Umsatzes über digitalen Vertrieb – und kommen somit im Vergleich zum Durchschnitt aller Unternehmen auf einen nahezu doppelt so hohen Online-Anteil.”

Die aktuelle Analyse zum Thema E-Commerce im Mittelstand ist abrufbar unter: www.kfw.de/kompakt

Zur Datenbasis:

Die aktuelle Analyse zum Thema E-Commerce im Mittelstand basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel 2017. Das KfW-Mittelstandspanel stellt die einzige repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand (Unternehmen bis 500 Mio EUR Umsatz) und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante Fragestellungen dar. Es ermöglicht Hochrechnungen für sämtliche Größenklassen und Branchen des Mittelstands. In der aktuellen Welle haben sich 11.043 mittelständische Unternehmen an der zugrundeliegenden Befragung beteiligt.

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