Ausgerechnet die Hauptverursacher der Krise stehen heute am besten da. “Eine Ironie des Schicksals”.
Itzehoe (ots) – Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite: Ausgerechnet die Hauptverursacher der Krise stehen heute am besten da. “Eine Ironie des Schicksals”, sagt Jörg Wiechmann, Geschäftsführer des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). Denn die Anleger in den USA spüren die Folgen der Krise heute am wenigsten. Am stärksten träfen sie dagegen die deutschen Sparer.
Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers habe Schockwellen um den Globus geschickt, so Wiechmann. Die Ursache sei eine Anlageklasse gewesen, die viele Deutsche auch heute noch für sicher hielten: Immobilien. Vor 2008 seien deren Preise aufgrund niedriger Zinsen immer weiter gestiegen, und alle hätten mitverdienen wollen: US-Banken mit leichtfertig vergebenen Krediten und der Rest der Welt, allen voran deutsche Landesbanken, indem sie den US-Banken die Hypotheken gleich paketweise abkauften.
Dann platzte die Blase, in den USA ebenso wie in Südeuropa. Die Folgen zeigten sich noch heute: Millionen Privathaushalte seien überschuldet, Staaten aber ebenso, sodass die Zinsen niedrig bleiben müssten, um Staatspleiten zu verhindern, sagt Wiechmann. Das treffe vor allem deutsche Sparer, deren Geld größtenteils auf Sparkonten und in Lebensversicherungen gehortet werde. Die Inflation steigt, das Finanzvermögen der Deutschen sinkt, wie die Bundesbank gerade bestätigt habe. “Deutschland spart sich also arm – höchst offiziell”, sagt der IAC-Geschäftsführer.
Anders die US-Anleger: Diese setzten vor allem auf Aktien. Zwar seien die Börsen nach der Lehman-Pleite kurzfristig eingebrochen, aber der Dow-Jones-Index stehe nun nicht bei 11.400 Punkten, wie am Vorabend der Insolvenz, sondern bei rund 26.000 Punkten. Wiechmanns Fazit: “Während deutsche Sparer beim Vermögensaufbau kaum vorankamen, haben US-Anleger ihr Vermögen trotz der Krise weit mehr als verdoppelt.”
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