Schnell und bequem funktioniert das dank der NFC-Technologie. Doch ist das Bezahlen damit auch sicher?
Frankfurt/Main (ots) – Kontaktlos boomt – im ersten Halbjahr 2019 war bereits mehr als jede fünfte Zahlung im girocard-System kontaktlos. Schnell und bequem funktioniert das dank der NFC-Technologie. Doch ist das Bezahlen damit auch sicher?
Morgens beim Bäcker, mittags im Restaurant, abends an der Tankstelle: Egal wann und wo man bezahlt, an über 85 Prozent aller girocard-Terminals kann man dies bereits kontaktlos. Bei Zahlungen bis 25 Euro ist das besonders bequem, da hier meist keine PIN eingegeben werden muss. “Kunden haben großes Vertrauen in Lösungen der Banken und Sparkassen. Denn die Erfahrung zeigt, dass sie sich darauf verlassen können”, so Nicole Hellmich, Expertin für Banktechnologie vom Bundesverband deutscher Banken.
Gewohnt sicher im girocard-System
Das kontaktlose Bezahlen mit der girocard ist für Kunden und Händler nämlich genauso sicher wie bisherige girocard-Kartenzahlungen, denn: Rechtmäßig ist eine Zahlung nur, wenn der Kunde sie aktiv autorisiert. Das ist der Fall, wenn er seine PIN eingibt oder – bei PIN-freien Zahlungen – wenn er seine Karte aktiv und willentlich an das Terminal hält. Für alle anderen Transaktionen haftet grundsätzlich die Bank.
Schutz von Händlerseite
Wenn ein Händler Zahlungen mit der girocard akzeptieren möchte, muss er sich im Zahlungssystem registrieren. Notwendige Voraussetzung hierfür ist immer eine Bankverbindung bei einem von der BaFin beaufsichtigten Kreditinstitut. Für die Eröffnung eines Kontos gelten strenge Vorschriften nach dem Geldwäschegesetz, die u.a. eine eindeutige Identifizierung des Kontoinhabers bereits zur Kontoeröffnung fordern. Jedes girocard-Terminal muss außerdem immer über einen von der Deutschen Kreditwirtschaft zugelassenen Netzbetreiber angeschlossen und betrieben werden. “Eine eindeutige Identifizierung des Händlers als auch des in seinem Akzeptanzbereich betriebenen Terminals ist somit jederzeit möglich”, so Frau Hellmich.
Sicherheit beim Bezahlvorgang
“Und bei Beträgen bis 25 Euro wird im girocard-System nicht gänzlich auf die PIN-Eingabe verzichtet, sondern nach bestimmten Kriterien immer wieder auch hier die PIN zur Sicherheit abgefragt”, erklärt Frau Hellmich. Dies ist z. B. der Fall, wenn mehrfach in Folge kontaktlos ohne PIN bezahlt wird und dabei in Summe ein von der Bank definierter Betrag (laut Gesetz maximal 150 Euro) oder eine vorab definierte Anzahl an aufeinanderfolgenden PIN-freien Transaktionen (laut Gesetz maximal 5 Transaktionen) überschritten wird.
Die für die girocard-Bezahltransaktion benötigten Daten werden zwischen dem Terminal und der Karte nur bei sehr geringem Abstand übertragen. Zugelassene Terminals können lediglich jeweils eine Transaktion zur selben Zeit vornehmen. Jeder Bezahlvorgang muss dabei aktiv vom Terminal (i.d.R. über eine Kassenanbindung) angestoßen werden.
Sorgfaltspflicht der Kunden
Wenn ein Kunde seine Sorgfaltspflichten im Umgang mit Karte und PIN erfüllt, ist er durch seine Bank geschützt. Das bedeutet gewissenhaft mit der Karte umzugehen, den Kontoauszug zu prüfen und Unregelmäßigkeiten dem kontoführenden Institut zu melden, sowie die PIN geheim zu halten. Bei Verlust der girocard müssen Kunden diese unverzüglich bei ihrem kartenausgebenden Institut oder über die zentrale Sperrnummer 116 116 unter Angabe der IBAN – bzw. der Kontonummer und Bankleitzahl sperren lassen.
Über die girocard:
Mehr als 100 Millionen girocards von Banken und Sparkassen gibt es in Deutschland. “girocard” ist der übergeordnete und neutrale Rahmen der Deutschen Kreditwirtschaft für ihre zwei bewährten Debitkarten-Zahlungssysteme: Das girocard (electronic cash) Verfahren als Chip-basiertes Bezahlen direkt vom Konto und die Bargeldbeschaffung an den Geldautomaten in Deutschland (“Deutsches Geldautomaten-System”). Mit der stetigen technischen Innovation sowie der persönlichen Geheimzahl PIN (Personal Identification Number) garantiert die Deutsche Kreditwirtschaft den stets sicheren und einfachen Einsatz des girocard Systems. Immer mehr Banken und Sparkassen ermöglichen ihren Kunden mit der girocard als Deutschlands meist genutzter Debitkarte den neuen, komfortablen Service des kontaktlosen Bezahlens mit Karte und Smartphone. Der Name und das Logo girocard wurden 2007 von der Deutschen Kreditwirtschaft eingeführt.
Über EURO Kartensysteme:
Als Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Kreditwirtschaft übernimmt die EURO Kartensysteme GmbH Aufgaben im gemeinsamen Interesse der deutschen Banken und Sparkassen im Bereich des kartengestützten Zahlungsverkehrs. Die EURO Kartensysteme GmbH konzentriert sich dabei insbesondere auf zentrale Aufgaben und Serviceleistungen, wie z. B. Marketing und PR für die girocard und ihre Prepaid-Bezahlfunktionen GeldKarte (kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) sowie die weiteren Funktionen auf dem Chip, Business Development girocard, die Entwicklung von operationalen Sicherheitsstandards und Methoden der Missbrauchsbekämpfung, zudem die Mastercard-Lizenzverwaltung.
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