Nachhaltigkeit wird vielen Menschen immer wichtiger – auch bei der Geldanlage. Das zeigen zwei aktuelle Studien – und das tatsächliche Anlageverhalten der Menschen bestätigt diese Ergebnisse.
Berlin (ots)
- Zwei Drittel der Befragten würden bei einer staatlichen Förderung nachhaltig(er) anlegen
- Das gesamte Vermögen nachhaltig anlegen würden 41 Prozent der Befragten, bei den unter 40-Jährigen sogar 52 Prozent
- Steigende Nachfrage in der Praxis: 80 Prozent der neuen Mandate bei der Quirin Privatbank in 2020 waren nachhaltig
- Kundengelder in der nachhaltigen Vermögensverwaltung sind 2020 um 231 Prozent auf jetzt 300 Millionen Euro gestiegen
Nachhaltigkeit wird vielen Menschen immer wichtiger – auch bei der Geldanlage. Das zeigen zwei aktuelle Studien – und das tatsächliche Anlageverhalten der Menschen bestätigt diese Ergebnisse. So hat die puls Marktforschung im Auftrag der Quirin Privatbank zum einen repräsentativ 2.057 Personen mit einem Vermögen ab 10.000 Euro und zum anderen 1.098 Kunden der Quirin Privatbank zu nachhaltigen Geldanlagen befragt, beides im November 2020.
Corona verstärkt Wandel zu mehr Nachhaltigkeit
Die Studien zeigen, dass Nachhaltigkeit durch die Corona-Pandemie für fast jeden fünften Befragten noch einmal deutlich wichtiger geworden ist. Von den Kunden der Quirin Privatbank geben sogar 49 Prozent an, dass sie seit dem Ausbruch der Coronakrise stärker auf Nachhaltigkeit achten, insbesondere bei der Geldanlage. Bei den Kundinnen ist diese Entwicklung mit 61 Prozent noch einmal deutlich stärker ausgeprägt als bei den männlichen Kunden (45 Prozent).
Menschen sind bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu zahlen
“Nachhaltig anlegen ist kein Modethema (mehr), sondern inzwischen fest bei den Menschen verankert. Es geht schließlich darum, den nachfolgenden Generationen durch mehr Nachhaltigkeit eine bessere Welt zu hinterlassen”, erklärt Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung. Dafür sind sie auch bereit, mehr zu zahlen. Besonders hoch ist diese Aufpreisbereitschaft bei den repräsentativ befragten Anlegern bei Produkten des täglichen Bedarfs – im Schnitt liegt sie hier bei 8,8 Prozent, bei der nachhaltigen Geldanlage sind es 4,2 Prozent.
“Dabei ist Letzteres gar nicht erforderlich”, erklärt der Chefvolkswirt der Quirin Privatbank, Philipp Dobbert. “Nicht mehr jedenfalls. Nachhaltig anlegen muss heute nicht teurer sein als herkömmliche Anlagen – das war in der Vergangenheit oft so, lässt sich mit dem richtigen Konzept inzwischen aber vermeiden.”
Zwei Drittel würden bei staatlicher Förderung nachhaltig anlegen
Gäbe es eine staatliche Förderung nachhaltiger Geldanlagen, würde das die Bereitschaft zu einer nachhaltigen Anlage bei zwei von drei Anlegern (65,6 Prozent) erhöhen. Bei den unter 40-Jährigen wären es sogar 74 Prozent.
“Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Grundsätzlich stehe ich Förderungen eher skeptisch gegenüber. Wenn dadurch allerdings ein noch stärkeres Umdenken beim Anleger erfolgt und das den Durchbruch in Sachen nachhaltige Geldanlage bringt, dann gern”, so Dobbert. “Wichtig wäre aber, die Förderung an bestimmte Qualitätskriterien wie beispielsweise niedrige Kosten und eine breite Risikostreuung zu koppeln.”
Bekannt sind vor allem die Enfants terribles
Nachhaltige Geldanlagen waren bisher unter Anlagegesichtspunkten oft sehr risikobehaftet, weil häufig stark konzentrierte Anlageformen – von Fonds mit wenigen Einzeltiteln über Einzelanleihen und Einzelaktien bis hin zu geschlossenen Beteiligungen wie beispielsweise Wind- oder Solarparks – zur Verfügung standen. Das schlägt sich auch in den Kenntnissen der Anleger nieder: Bekannt sind vor allem die nachhaltigen Anlageprodukte, die oft durch negative Schlagzeilen aufgefallen sind. Deutlich weniger bekannt sind indes nachhaltige ETFs, 55 Prozent der Befragten kennen diese Anlageoption gar nicht. Das hat auch damit zu tun, dass ETFs generell noch ein Bekanntheitsproblem haben. Das ergab das quirion ETF-Radar im Dezember 2020.
“Nachhaltige Geldanlagen kommen erfreulicherweise immer stärker in der Mitte der Gesellschaft an”, so Dobbert. “Und trotzdem ist es für Anleger heute immer noch schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht selten landen sie ungewollt bei einem viel zu riskanten Öko-pur-Produkt oder einem der weit verbreiteten Greenwashing-Ansätze, die keinen Impact für einen nachhaltigen Wandel haben. Um das zu vermeiden, ist eine gute Beratung erforderlich, denn es gibt sie: die verantwortungsvollen Anlagen, die einerseits den nachhaltigen Wandel der Wirtschaft unterstützen und Anlegern gleichzeitig ohne höheres Risiko eine attraktive Rendite einbringen – wenn sie es denn richtig angehen.”
Nachhaltige Anlagen immer beliebter – in Theorie und Praxis
Dass nachhaltige Anlagen immer beliebter werden, zeigt sich auch in der Tatsache, dass 41 Prozent der repräsentativ befragten Anleger grundsätzlich bereit sind, ihr gesamtes Vermögen nachhaltig anzulegen. Bei den unter 40-Jährigen sind es sogar 52 Prozent.
Ähnlich verhält es sich bei den Kunden der Quirin Privatbank: Die Befragten haben heute bereits 15 Prozent ihres Vermögens nachhaltig angelegt, in 2025 sollen es knapp 40 Prozent sein. Frauen wollen 2025 sogar schon zu 44 Prozent und Neukunden zu 50 Prozent nachhaltig investiert sein.
“Dass das nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern ernstgemeinte Absichten sind, zeigt sich am tatsächlichen Anlageverhalten unserer Kunden”, erklärt Dobbert. “So waren 2019 bereits knapp 60 Prozent aller neuen Mandate nachhaltig. 2020 wurde dieser bereits sehr hohe Anteil noch einmal deutlich übertroffen und betrug stattliche 80 Prozent. Dass wir mit der nachhaltigen Vermögensverwaltung Verantwortung einen Nerv treffen würden, war uns bewusst – das Ausmaß des Erfolges überrascht uns aber dann doch ein wenig”, so der Chefvolkswirt. Insgesamt betreut die Bank aktuell mehr als 300 Millionen Euro nachhaltig, in 2020 sind die so betreuten Kundenvermögen um 231 Prozent gestiegen.
Die genannten Studienergebnisse stehen hier zum Download bereit.
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