Die kürzlich bekannt gegebenen zehn reichsten Deutschen haben eines gemeinsam: Sie besitzen alle eine Stiftung.

Sascha Drache
Quelle: ots und www.presseportal.de/nr/167546

Langenfeld (ots) – Die kürzlich bekannt gegebenen zehn reichsten Deutschen haben eines gemeinsam: Sie besitzen alle eine Stiftung. Obwohl das auf den ersten Blick nach reiner Wohltätigkeit aussieht, ist die Realität oft komplizierter.

“Die Gründung einer Stiftung ist nicht nur ein selbstloses Unterfangen, sondern oft auch eine ausgeklügelte Strategie zur Vermögenssicherung und -vermehrung”, sagt Sascha Drache, der als “Stiftungspapst” in der Branche bekannt ist und jährlich rund 100 Unternehmer bei der Gründung einer Stiftung begleitet. Warum die zehn reichsten Deutschen eine Stiftung besitzen, verrät er in diesem Artikel.

Stiftungen als Instrumente zur Vermögenssicherung

Trotz hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten haben die zehn reichsten Deutschen im Forbes-Ranking 2023 ihr Vermögen beeindruckend vermehrt. Prominente Namen wie Stefan Quandt, Anteilseigner bei BMW, Klaus-Michael Kühne, bekannt für seine Beteiligungen an Unternehmen wie Kühne + Nagel sowie Familie Albrecht, Erben des Aldi-Imperiums, sind nicht nur für ihre geschäftlichen Erfolge, sondern auch für ihr soziales Engagement über Stiftungen bekannt. So unterstützt die Johanna-Quandt-Stiftung die Medien und die Marktwirtschaft, während die Kühne-Stiftung die Wissenschaft in Logistik und Verkehrswirtschaft fördert. Die Auridis-Stiftung von Aldi Süd konzentriert sich darauf, bedürftige Familien mit Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren zu unterstützen.

Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als ob Deutschlands Wohlhabende ihr Vermögen lediglich für wohltätige Zwecke nutzen. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Stiftungen oft auch dazu dienen, die privaten Interessen der beteiligten Familien zu wahren. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die private Siepmann-Stiftung des Aldi-Gründers Karl Albrecht, die etwa 75 Prozent des Vermögens von Aldi Süd verwaltet. Ihr Hauptziel ist es, das Familienvermögen zu schützen und das Unternehmen zu fördern. Zusätzlich hat Karl Albrecht zwei weitere gemeinnützige Stiftungen, die Oertl-Stiftung und die Elisen-Stiftung, gegründet, die im Falle fehlender Nachkommen von Karl Albrecht das Vermögen der Siepmann-Stiftung erben würden. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass hinter der Gemeinnützigkeit oft auch pragmatische Gründe wie die Sicherung des Familienvermögens für kommende Generationen stehen.

Grundlage für die langfristige Unternehmensplanung

Statt die Beweggründe der Superreichen zu kritisieren, können Unternehmer von ihnen lernen, wie man Vermögen sichert und vermehrt. Während einige Menschen Stiftungen gelegentlich als Steueroasen betrachten, dienen sie in Wahrheit in erster Linie dazu, Geld effizient und sinnvoll einzusetzen. Sie bieten zahlreiche steuerliche Vorteile und schaffen eine solide Grundlage für die langfristige Unternehmensplanung. Stiftungsgründer können ihr hart erarbeitetes Vermögen in gemeinnützige Projekte investieren und dabei in den Genuss attraktiver steuerlicher Vergünstigungen kommen. Alternativ ist es natürlich auch möglich, das Vermögen für private Zwecke zu verwenden und dennoch die Steuervorteile in Anspruch zu nehmen. Obwohl die zweite Option vielleicht weniger altruistisch klingt als die erste Möglichkeit, ist sie dennoch legitim und genauso rechtmäßig. In jedem Fall schafft die Stiftung begünstigte Rahmenbedingungen, durch die sowohl gemeinnützige als auch private Ziele in vollem Umfang verwirklicht werden können.

Stichhaltige Gründe für eine Stiftungsgründung

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Die Einzigartigkeit von Stiftungen als Instrumente zum Vermögensschutz ergibt sich aus ihrer rechtlichen Natur. Grundsätzlich ist eine Stiftung eine Organisation, die dazu dient, ein spezifisches Ziel zu erreichen. Wenn dieses Ziel dem Allgemeinwohl dient, handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung. Wenn die Stiftung hauptsächlich dazu dient, die Familie des Stifters zu unterstützen, handelt es sich um eine Familienstiftung. Unabhängig vom verfolgten Ziel wird die Stiftung durch Vermögenswerte finanziert, die der Stifter auf das Konto der Stiftung überträgt. Die rechtliche Besonderheit einer Stiftung liegt darin, dass ab dem Zeitpunkt der Vermögensübertragung das übertragene Vermögen nicht mehr dem Stifter selbst, sondern der Stiftung gehört. Diese Besonderheit macht die Stiftung zum optimalen Instrument für den Vermögensschutz, auf das mittlerweile jeder zweite der 1.000 wohlhabendsten Unternehmer zurückgreift.

Es gibt zahlreiche Gründe, die für die Gründung einer Stiftung sprechen. Neben den bereits erwähnten steuerlichen Begünstigungen kann die Einbringung von Vermögen in eine Stiftung Stifter vor rechtlichen Auseinandersetzungen oder politischen Veränderungen schützen. Zudem bieten Stiftungen viel Spielraum für die individuelle Gestaltung des Vermächtnisses. Dem Stifter bieten sie robuste Kontrollmechanismen, die auch nach seinem Tod weiter funktionieren. Eine gut durchdachte Satzung ist dabei der Schlüssel. Im Idealfall wird eine Stiftung auf Dauer gegründet, so dass das Vermögen einer Familie über viele Generationen hinweg gesichert werden kann.

Fazit

Die Gründung von Stiftungen durch die zehn reichsten Deutschen zeigt, dass es sich um ein Instrument zum Vermögensschutz handelt, das die bestmögliche Nutzung von Ressourcen zur Verfolgung persönlicher und gesellschaftlicher Ziele anstrebt. Hierbei sind strategisches Denken und sorgfältige Planung erforderlich, um unerwartete Risiken zu vermeiden und nachhaltige Strukturen zu schaffen, die das Vermögen über Generationen hinweg sinnvoll nutzen. Die Vorteile der Stiftung stehen dabei nicht nur großen Konzernen, sondern auch mittelständischen Unternehmern offen.

Über Sascha Drache:

Sascha Drache ist Experte für das Stiftungswesen. Er ist seit vielen Jahren in der deutschen Stiftungswelt unterwegs und gilt gemeinhin als der deutsche Stiftungspapst. Mit seiner Beratung in Sachen Stiftungsgründung unterstützt er den deutschen Mittelstand. Dabei begleitet der Experte seine Klienten über die gesamte Phase der Gründung und unterstützt sie dabei, die Stiftung auf einem festen Fundament zu errichten, um den Aufbau und Schutz des Vermögens langfristig sicherzustellen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.stiftung.de.

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